Früher kannte das fast jeder: Den Sonntagsbraten. Die ganze Familie trifft sich am Sonntag zu einem leckeren Braten, meist umrahmt von einer Vorspeise und einem Nachtisch.
Mal davon abgesehen, dass ich momentan die klassischen alten Rezepte für uns wiederentdeckt habe, finde ich dieses Ritual des Sonntagsbratens wirklich gut.
Der Sonntagsbraten war früher etwas besonderes. Hier wurde ein schönes Stück Fleisch gekauft und zubereitet. Die Familie kam zusammen, hat gemeinsam gegessen, sich unterhalten und vielleicht sogar im Anschluss einen gemeinsamen Sonntagsspaziergang gemacht.
In der mittlerweile schnelllebigen Zeit mit den vielen Terminen, die schon die Kleinsten haben, das gemeinsamen Essen als einen festen Termin einzubauen, halte ich für wichtig. Warum nicht auch bei einem traditionellen „Sonntagsbraten“ zum Ausklang der Woche und Einleiten der neuen Woche? Hier stellt sich aber die Frage, ob es ein Braten sein muss? Natürlich nicht, mir geht es hier vielmehr um das Familienerlebnis, also das gemeinsame Essen und austauschen. Das kann ein Braten sein oder wie hier Rouladen oder etwas anderes.
Was wird es bei Euch?
Eure Nicole
Portionen: 4 Personen
Zutaten
4-6 dünne Rinderrouladen
1 Zwiebel
1 Bund Suppengemüse
100g Gewürzgurken
125g Bacon
0,5-1l Geflügelbrühe
1 Lorbeerblatt
1 Knoblauchzehe
Mittelscharfer Senf
1 EL Tomatenmark
1TL Zucker
Pflanzenöl
20g kalte Butter
Salz und Pfeffer
Für die Gnocchis
1kg festkochende Kartoffeln
500g Magerquark
2EL Hartweizengriess
8EL Kartoffelmehl oder Speisestärke
4-5EL Mehl
Salz und Muskatnuß
Als Beilage passen zum Beispiel super grüne Bohnen. Wir nehmen hier meist TK Bohnen, die schnell und einfach zuzubereiten sind.
Das Rezept
Rinderroulade
Als erstes heizt ihr schon mal den Ofen bei Umluft auf 160 Grad vor und setzt die Kartoffeln auf.
Für die Rinderrouladen die Zwiebeln, die Möhren, Knoblauch und den Sellerie schälen und in grobe Stücke schneiden.
Die Rinderrouladen auf der Arbeitsfläche ausbreiten und mit etwas Küchenkrepp von beiden Seiten abtrocknen
Als nächstes auf eine Seite die Rouladen dünn mit dem mittelscharfen Senf bestreichen.
Die Gewürzgurken schneidet Ihr in dünnen Scheiben und belegt damit Eure Rouladen. Wenn Eure Kinder, wie unsere, keine warmen Gurken mögen, dann macht die Gurkenscheiben etwas dicker, dann können sie die hinterher besser herauspuhlen.
Jetzt rollt Ihr die Rouladen eng von der schmalen Seite auf und befestigt sie mit einem Holzspießen oder Rouladennadeln.
Etwas Öl am besten in einem Bräter erhitzen und die Rouladen darin bei milder Hitze von allen Seiten anbraten und wieder herausnehmen.
Nun das Gemüse in den Bräter geben und ca. zwei Minuten andünsten.
Wenn das Gemüse schön angedünstet ist, gebt Ihr 1 TL Zucker in den Bräter und lasst ihn etwas karamellisieren. Anschließend gebt Ihr ca. 1 EL Tomatenmark in den Bräter und lasst es etwas anschwitzen. Mit der Brühe ablöschen.
Jetzt legt ihr die Rouladen, Knoblauch und das Lorbeerblatt in den Bräter. Hierbei sollten die Rouladen bedeckt sein. Wenn sie das noch nicht sind, gebt ihr einfach noch mehr Brühe hinzu und gebt alles für 2 1/2 Stunden in den Ofen.
Wenn die Rouladen fertig sind, nehmt ihr sie aus dem Ofen und aus dem Bräter heraus, entfernt die Spieße und wickelt sie in etwas Alufolie, damit sie nicht auskühlen.
Die Sauce aus dem Bräter gießt Ihr in einen Topf durch ein möglichst feines Sieb und presst hierbei das Gemüse aus, damit kein Geschmack verloren geht. Die Sauce kommt dann zurück auf den Herd und hier rührt ihr die kalte Butter ein und würzt alles mit Salz und Pfeffer.
Für die Gnocchis
Während die Rouladen im Ofen sind, werden nach ca. 20 Minuten die Kartoffeln gar. Die lasst ihr etwas auskühlen.
Anschließend werden die Kartoffeln gepellt und durch eine Kartoffelpresse gepresst. Jetzt gebt Ihr den Griess, das Mehl und die Stärke hinzu und hebt alles mit dem Quark unter, damit es eine schöne Masse ergibt. Mit Salz und ein wenig Muskatnuss würzen und zur Seite stellen oder schon mal möglichst gleich große Kugeln rollen. Hierbei entscheidet ihr wie groß die sein sollen. Wir machen immer kleine Gnocchi Kugeln, aber das ist jedem selbst überlassen. Die Größe entscheidet dann über die Garzeit. Ich mache keinen Unterschied zwischen Klößen und Gnocchis, das ist bei uns immer das gleiche Rezept.
Zum Garzeitende der Rouladen setzt ihr in einem großen Topf Salzwasser auf und bringt es zum Kochen. Sobald es kocht reduziert ihr die Hitze ein wenig und gebt eure Klösse hinein. Wenn die Klösse aufsteigen, lasst ihr sie noch ziehen bis sie fertig sind. Wie lange es dauert bis sie fertig sind? Das hängt von der Größe Eurer Klösse ab. Am besten einfach mal einen probieren, wenn er oben schwimmt. Dann könnt ihr es sicherlich abschätzen, wie lange es noch dauert.
Alles schön anrichten oder einfach in Schüsseln auf den Tisch stellen, damit sich jeder so viel nehmen kann, wie er mag.
Guten Appetit
Eure Nicole
P.S. Und wenn es bei dem nächsten Familienessen mal zum Streit kommt, einfach mal ein Auge zudrücken und sich darüber freuen, dass man zusammensein kann und das schöne Essen genießen. 😉
1 Comments
Sibyl
Lecker!